Alle FLehrl waren ständig knapp bei Kasse, so wurde jede Möglichkeit zur Einsparung genutzt. Im ersten Lehrjahr waren wir noch in der LW Allersberger Straße untergebracht, so dass wir zum Unterricht beim Herrn G. regelmäßig in die Preißlerstraße fahren mussten.
Von unserem Ausbilder bekamen wir mehrere Streifenkarten für die Straßenbahn.
In den modernen Straßenbahnwagen der Linie 1 saß der Schaffner im hinteren Teil des Wagens, man mußte einzeln an ihm vorbei.
Schnell hatten wir herausgefunden, dass sich in den älteren Wagen der Linie 6 oder 11 etwas machen ließ.
Der Schaffner musste zum Abstempeln der Fahrscheine durch den Wagen gehen. Unser Kleinster wurde auf die Plattform ins Eck platziert, die Großen stellten sich außen herum.
Der Schaffner zählte deshalb häufig nur elf Leute und stempelte unsere Fahrscheine entsprechend ab.

Auf diese Weise blieben immer fünf Punkte pro Fahrt übrig, die im Laufe der Zeit reihum verteilt wurden.


Viele Jahre nach der Krümelgeschichte musste Herr Dr. Dr. S. aber einmal in Sachen "früher gehen" kapitulieren. Wir hatten die Wanduhr im Klazi (Klassenzimmer) so um 20 Minuten vorgestellt, und als es soweit war, Dr. Dr. S. war noch fleissig mitten im dozieren, fingen wir einfach an, zusammenzupacken und aufzustehen.
Als er verwundert fragte, was denn los sein, deuteten wir nur auf die Uhr und ließen uns nicht stören.

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