Muller...so hieß eines der wichtigsten Werkzeuge des angehenden Technikers.
Das war, ähnlich wie der Rechenschieber, eine über alle Lehrjahre unverzichtbare „eierlegende Wollmilchsau“. Eine Zeichenschablone, mit welcher auch der künstlerisch Unbegabteste die wunderbarsten Werkzeichnungen und Stromlaufpläne normgerecht und sauber hinbrachte und mit der ganz schnell die wichtigsten Winkel für alle Darstellungen und Berechnungen zur Hand waren – vom Kräfteparallelogramm im ersten Lehrjahr bis zu den rätselhaften Phasenverschiebungen der Hochfrequenz im dritten Lehrjahr. Und nicht zu vergessen: mit dem „Müller“ kriegte auch die „DIN-Normschrift 75 Grad“ ihre für den Wochenbericht verlangte richtige Größe und Richtung. Schließlich wurde ja auch die Heftführung benotet.

Dass der „Müller“ auf dem Foto tagtäglich im Gebrauch war, sieht man ja an seinem abgegriffenen Zustand – nach drei Jahren Lehrzeit sahen wahrscheinlich alle so aus.
Die Firma Müller macht übrigens heute noch wunderbare praktische Zeichenschablonen und wirbt mit : „Systemzeichnen ganz ohne CAD“.

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