1. Lehrjahr:
Für die Gruppen neun und zehn begann einmal ein Arbeitstag mit Unterricht in der Preißlerstraße. Anschließend beschlossen wir eigenmächtig, in der Kantine zu frühstücken.
Unsere Lehrwerkstatt war damals noch in der Allersberger Straße.
Das Frühstück wurde etwas ausgedehnt und die Straßenbahn -wie üblich- absichtlich verpaßt.
Als wir unsere Werkstatt erreicht hatten war es schon halbelf vorbei. Ich stellte mir schon vor, wie uns unser Ausbilder Herr A. empfangen würde.
Das hörte sich etwa so an: „Ihr spinnt gwieß“, oder verschärft: „Euch hot gwieß die Sau bissn“. Als wir die Werkstatt betraten war unser Ausbilder nicht da.
Herr B. begrüßte uns: „Da seit ihr ja endlich, habt ihr scho gveschpert?“ Werner S. antwortete geistesgegenwärtig und eiskalt: „naa“. Herr B.: „Also ab, veschpern, in aaner halben Stund seid ihr widder do!“
So kamen wir unverhofft und unverdient zu einem dritten Frühstück und für einen Moment verstand ich die Welt nicht mehr.

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