Wenn unser Lehrer Dr. S. etwas diktierte, lief er immer durch die Reihen und schaute nach; wer auf seine Wortspielereien reingefallen war. In der Zeit wo er einem die Haare hinter dem Ohr nach oben zog, konnte man seinen Fehler wieder ausbessern.
Wenn er so durch die Reihen lief, konnte er es überhaupt nicht leiden, wenn Aktentaschen auf dem Boden standen. Sie mußten ordnungsgemäß an den Hacken der Schulbänke oder im Fach verstaut sein.
Sah er eine am Boden stehende Tasche, nahm er sie auf, schlich damit zum Pult und entleerte diese kopfüber, ganz langsam und sehr genüsslich.
- Er fand immer wieder mal ein Opfer. -
Als er sich wieder mal eine Tasche erschlichen hatte, kam es endlich dazu, worauf die Klasse mit Spannung gewartet hatte.
Ganz langsam und unauffällig (dachte "ER") schlich er sich mit seiner "Beute" zu seinemm Pult.
Dort drehte er die Tasche gaaanz langsam um und der Inhalt, den er wohl kannte, lag da.
Seine Augen wurden immer größer und seine Mimik schlug von Freude in Erstaunen um. Er hatte nicht damit gerechnet, dass er seine eigene Tasche ausleerte. Ein Mitschüler hatte genau die gleiche Aktentasche wie unser Lehrer und tauschte diese heimlich aus.
Die Klasse hatte großen Spaß und wir freuten uns, dass wir unserem Lehrer auch mal drankriegen konnten. Herr Dr. S. fand unseren Spaß aber nicht so lustig und so hatter er uns die Gaudi später heimgezahlt.