Unterirdischer FBau – Lehrbautrupp 521.
Wir hatten den Auftrag ein Mehrfamilienhaus in Oberasbach an die fernmeldetechnische Zukunft anzuschließen. 6 Mann bzw. Männchen wurden für den Großauftrag eingesetzt.
Nachdem Grube und Graben ausgehoben (es gab keine Kabelkanäle), die Hauseinführung gebohrt, das Hauptkabel geöffnet, das Endkabel verlegt, der EVzi57a im Keller montiert, beschaltet und geprüft war, wurde die Muffe gespleisst und verlötet. Da noch Bleikabel mit papierisolierten Adern verwendet wurden musste der EVzi mit Wachs ausgegossen werden. Dafür wurden 3 Mann zum Versiegeln abkommandiert. Nachdem das Wachs im Tiegel erwärmt war stiegen 2 Mann auf die Leiter um den Guss vorzunehmen, der 3. Mann war der Leitersicherheitsbeauftragte. Beim Gießen waren alle 3 Mann auf den Einfüllstutzen konzentriert, es wurde peinlichst darauf geachtet dass kein Tropfen Wachs neben dem Stutzen landet, wir wollten ja eine saubere Arbeit abliefern.
Bevor wir uns darüber wundern konnten wie viel Wachs doch so in einem EVzi hineinpasst (der Tiegel war fast leer) hörten wir einen hysterischen Aufschrei unseres Meisters: „Was macht ihr denn da Ihr DEPPEN????“
Erst jetzt bemerkten wir ein Rinnsal das an Kabel und Wand herunterlief und auf dem neu verlegten Teppichboden einen kleinen See bildete. Wir hatten schlichtweg vergessen die Kabeleinführung am unteren Ende des EVzi abzudichten. Hektisch versuchten wir nun mit Lappen oder Arbeitsjacke den Wachsstrom zu stoppen und haben dabei vor lauter Hektik das Wachs großflächig auf der Wand verteilt.
Als Reaktion bekamen wir vom Ausbilder eine Schell’n und im Berichtsheft bei Fertigkeiten eine „6“, die „6“ wiederum hat eine Schell’n von meinem Vater ausgelöst. Ich glaube man nennt das Kettenreaktion.

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