Ort – Hansa-Dieselstraße, Freigelände des 2. Lehrjahres, Freileitungsbau:
2 Lehrlinge der "Guri und der Ketscher" (R.F. und D.B.) sind auf einem 12 Metermast (der Längste auf dem Gelände) und müssen einen Doppelquerträger montieren. Die beiden Aufzugseile hängen herunter. Ein Meister nimmt die beiden Seile und zieht kräftig daran. Der lange Mast schwankt – es wird immer stärker. Da wir gerade den Doppelquerträger über die Mastspitze wuchten wollten, mussten wir die Arbeit abbrechen, da uns das Schwingen und Ziehen zu stark wurde. Wir legten den Doppelquerträger, wie wir es gelernt hatten, wieder auf unsere Gurte zurück. Der Meister hörte nicht auf zu ziehen. Der Querträger kam uns aus und rauschte nach unten. Knapp neben dem Meister steckte er im Boden. Der Meister brüllte "kommt sofort herunter", was wir auch taten. Blass stand der Meister da und wollte uns "zusammensch..", wir sagten aber: "wir haben gelernt, dass unter einem Mast, auf dem gearbeitet wird, der Aufenthalt verboten ist und dies ist der Beweis dafür, dass dies dringend zu befolgen ist". Er musste klein beigeben. Später hat er uns dann aber noch gelobt, dass wir das Schaukeln so gut ausgehalten haben.

In dieser Woche war es sehr heiß. Als wir unsere Arbeitsstelle, sie war in der Nähe des Zirndorfer Bades, erreicht hatten, sagte uns Herr Koller: wenn wir die Masten ge-stellt haben, dürfen wir ins Bad. So schnell haben wir die Masten noch nie gestellt. Nach dem Mittagessen stürzten wir uns dann in die Fluten. Den Eintritt zahlte uns auch noch der Meister.
Es war wieder sehr heiß, wir waren fleißig und hatten die Arbeit erledigt. Herr Koller war mit uns zufrieden und gab uns ein Eis aus.
Die Zeit mit Herrn Koller in und um Zirndorf und Seukendorf war sehr schön, obwohl wir viel arbeiten und schwitzen mussten.

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